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Optimale Wasserwerte im Teich: Tabelle & Praxiswissen

Autor: Markus Schneider

Veröffentlicht: 20.09.2025

Ein Teich ist mehr als nur Dekoration. Er ist ein lebendiges Ökosystem.

 

Vor allem Koiteiche brauchen stabile Wasserwerte. Schon kleine Abweichungen können das Gleichgewicht stören.

 

Wenn der pH-Wert kippt, Ammoniak ansteigt oder Sauerstoff fehlt, leiden Fische, Pflanzen und Filter.

 

Deshalb gilt: Messen, verstehen und richtig handeln. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Werte ideal sind. Wir zeigen eine Übersichtstabelle, erklären Ursachen für Schwankungen und geben konkrete Tipps zur Optimierung.

Die wichtigsten Wasserwerte im Überblick

Der pH-Wert liegt optimal zwischen 7,5 und 8,5. So bleibt das Wasser leicht alkalisch und giftiges Ammoniak wird reduziert.

 

Die Karbonathärte (KH) stabilisiert diesen Wert. Liegt sie unter 4 °dH, drohen starke Schwankungen. Optimal sind 5 bis 12 °dH.

 

Die Gesamthärte (GH) beschreibt den Gehalt an Kalzium und Magnesium. Für Koiteiche sind 8 bis 12 °dH ideal. Andere Fischarten, wie einheimische Kleinfische vertragen mittlere bis weiche Bereiche von 6 bis 10 °dH sehr gut. Unter 5 und über 12 °dH sollte das Wasser nicht erreichen. So bleiben Fische vital und Pflanzen wachsen gesund.

 

Auch Temperatur und Sauerstoff sind entscheidend. Bei warmem Wasser nimmt die Sauerstofflöslichkeit ab. Gleichzeitig steigt die Giftigkeit von Ammoniak. Besonders im Sommer kann das gefährlich werden.

 

Stickstoffverbindungen wie Ammonium, Ammoniak, Nitrit und Nitrat müssen streng kontrolliert werden. Schon kleinste Mengen Nitrit sind schädlich. Nitrat fördert Algenwachstum, auch wenn es nicht akut giftig ist.

 

Phosphat ist der wichtigste Nährstoff für Algen. Ein Wert unter 0,03 mg/L gilt als sicher. Alles darüber begünstigt Algenblüten.

Tabelle: Optimale Wasserwerte im Koiteich und Gartenteich

Optimale Wasserwerte – Teich & Koiteich (Schnellübersicht)
Parameter Optimalbereich Kritisch ab Bedeutung / Hinweis
pH-Wert 7,5 – 8,5 < 6,5 / > 9,0 Steuert Chemie & Giftigkeit; stabile, leicht alkalische Werte anstreben.
Karbonathärte (KH) 5 – 12 °dH < 4 °dH Puffer gegen pH-Schwankungen; bei Regen oft zu niedrig.
Gesamthärte (GH) 8 – 12 °dH < 5 / > 20 °dH Mineralien (Ca/Mg) für Fische & Pflanzen; zu weich = Stress.
Temperatur 15 – 25 °C < 10 / > 28 °C Beeinflusst Stoffwechsel, O₂-Gehalt & Ammoniak-Giftigkeit.
Sauerstoff (O₂) 6 – 10 mg/L < 5 mg/L Lebenswichtig für Fische & Filterbakterien; im Sommer besonders beachten.
Ammoniak (NH₃) 0 mg/L > 0,2 mg/L Hochgiftig; steigt mit pH & Temperatur. Sofortmaßnahmen nötig.
Nitrit (NO₂) 0 mg/L > 0,1 mg/L Blockiert O₂-Transport im Blut; Filterbiologie prüfen/unterstützen.
Nitrat (NO₃) < 30 mg/L > 50 mg/L Fördert Algen; durch Pflanzen, Teilwasserwechsel, Filter optimieren.
Phosphat (PO₄) < 0,03 mg/L > 0,10 mg/L Hauptnährstoff für Algen; Bindemittel & Nährstoffkontrolle nutzen.

Warum Wasserwerte schwanken

Wasserwerte sind nicht konstant. Sie ändern sich im Tagesverlauf, mit den Jahreszeiten und durch äußere Einflüsse.

 

Morgens ist der pH oft niedriger, da Pflanzen und Algen über Nacht CO₂ freisetzen. Tagsüber steigt er durch Photosynthese.

 

Regenwasser enthält kaum Mineralien. Gelangt es in den Teich, sinkt die Karbonathärte und die Pufferkapazität. Der pH wird instabil.

 

Im Sommer kommt es doppelt hart: Hohe Temperaturen senken den Sauerstoffgehalt und beschleunigen den Stoffwechsel der Fische. Mehr Ausscheidungen bedeuten mehr Ammonium und Nitrit.

 

Auch die Filterkapazität stößt schnell an Grenzen. Ein überlasteter Filter kann Schadstoffe nicht mehr vollständig abbauen.

Warum Wasserwerte schwanken

Einmal im Jahr reicht nicht. Wer einen gesunden Teich möchte, muss regelmäßig prüfen.

 

In der aktiven Saison von Frühling bis Herbst ist eine wöchentliche Kontrolle Pflicht. Bei Hitze und hohem Besatz sind mehrere Messungen pro Woche sinnvoll.

 

Wichtige Werte wie pH, KH und Sauerstoff sollten Sie am Morgen und am Abend messen. Nur so erkennen Sie Tagesschwankungen.

 

Im Winter genügt eine Kontrolle pro Monat. Besonders wichtig sind dann pH, KH und Sauerstoff.

Bonus-Tipp

Wenn Ihre Fische im Sommer früh morgens an der Oberfläche nach Luft schnappen, ist das ein klares Warnsignal für Sauerstoffmangel. Stellen Sie sofort eine zusätzliche Belüftung auf, zum Beispiel einen Luftsprudler oder eine kleine Fontäne. So verhindern Sie akute Fischverluste.

Die Rolle des Stickstoffkreislaufs im Teich

Im Teich läuft ein ständiger Kreislauf von Nährstoffen ab. Besonders wichtig ist der Stickstoffkreislauf. Er erklärt, warum Ammonium, Ammoniak, Nitrit und Nitrat überhaupt im Wasser auftauchen – und warum sie gefährlich werden können.

 

Fische scheiden stickstoffhaltige Substanzen über Kiemen und Kot aus. Auch Futterreste und abgestorbene Pflanzen setzen Stickstoff frei. Zunächst entsteht Ammonium (NH₄⁺). Dieser Stoff ist bei neutralem bis leicht saurem Wasser relativ ungefährlich.

 

Sobald der pH-Wert jedoch steigt oder die Temperatur zunimmt, wandelt sich ein Teil des Ammoniums in Ammoniak (NH₃) um. Ammoniak ist hochgiftig. Schon geringe Mengen können die Schleimhäute von Fischen schädigen und zu Atemnot führen.

 

Im Filter oder im Teich selbst wandeln nitrifizierende Bakterien Ammonium und Ammoniak in Nitrit (NO₂⁻) um. Nitrit ist ebenfalls giftig, da es den Sauerstofftransport im Fischblut blockiert. Erst im letzten Schritt verwandeln andere Bakterien das Nitrit in Nitrat (NO₃⁻).

 

Nitrat ist zwar deutlich weniger giftig, kann aber in hohen Konzentrationen Algenblüten auslösen. Ein stabiler Stickstoffkreislauf ist daher das Rückgrat jedes gesunden Teiches.

 

Besonders wichtig ist dabei die biologische Filterung: Nur wenn ausreichend Bakterien im Filter angesiedelt sind, kann der Abbau vollständig funktionieren. Nach einer Filterreinigung oder Neuinstallation ist es sinnvoll, Starterbakterien einzusetzen, um den Prozess zu beschleunigen.

Maßnahmen bei Abweichungen

Stimmt der pH nicht, hilft oft eine Anhebung der KH. Damit verhindern Sie abrupte Schwankungen.

 

Steigen Ammonium oder Nitrit, reagieren Sie sofort: Wasser wechseln, Futtermenge reduzieren, Filterbakterien zugeben.

 

Nitrat und Phosphat lassen sich durch Pflanzen, spezielle Bindemittel und konsequente Teichpflege kontrollieren. Entfernen Sie Laub, Mulm und Futterreste regelmäßig.

 

Sinkt der Sauerstoff im Sommer, erhöhen Sie die Belüftung. Luftsteine, Bachläufe oder Fontänen helfen schnell.

Bonus-Tipp

Regenwasser wirkt sauber, enthält aber fast keine Mineralien. Wenn Sie damit den Teich auffüllen, sinken KH und GH-Werte. Fügen Sie bei starkem Regen oder nach dem Nachfüllen Mineralien zu (z. B. über KH-Stabilisierer oder Kalkmaterial). So bleibt der pH-Wert stabil.

Besonderheiten im Koiteich

Ein Koiteich ist stärker belastet als ein normaler Gartenteich. Die Fische sind groß, fressen viel und scheiden entsprechend aus.

 

Darum brauchen Koiteiche leistungsfähige Filtersysteme. Mehrstufige Anlagen mit Vorfilter, Biokammer und UVC-Klärer sind Standard.

 

Auch die Fütterung spielt eine Rolle. Hochwertiges Futter reduziert Schadstoffeinträge und unterstützt die Farben der Tiere.

 

Kois sind empfindlich gegenüber Nitrit und Ammoniak. Hier ist Präzision gefragt: Schon geringe Abweichungen können Stress oder Krankheiten auslösen.

 

Wer Werte stabil hält, wird mit gesunden, farbintensiven und vitalen Kois belohnt.

Fazit zu Wasserwerten im Teich

Optimale Wasserwerte sind kein Luxus, sondern die Grundlage für einen gesunden Teich.

 

Ein stabiler pH, ausreichende Härte, niedrige Schadstoffwerte und genügend Sauerstoff sind entscheidend.

 

Regelmäßiges Messen verhindert böse Überraschungen. Kleine Korrekturen sind besser als hektische Eingriffe.

 

Gerade im Koiteich, wo Tiere wertvoll und empfindlich sind, zahlt sich Kontrolle doppelt aus. Wer seine Werte kennt, hat langfristig Freude an einem klaren und vitalen Teich.